Ihr Kinderlein kommet…


Nach zwei eindeutigen Tests konnte ich es dann auch endlich fassen – Ich bin schwanger!

Man kennt es aus Filmen und von Erzählungen – es selbst zu erleben ist aber etwas ganz Besonderes. Ich persönlich gehöre ja nicht zu der Sorte Mensch, die bereits zum Zeitpunkt der Empfängnis geahnt hat, dass da was im Anmarsch ist…

Ich wurde stutzig, als die Periode ausblieb. Noch stutziger, als dann die typischen Bauchschmerzen kamen aber sonst nix. Und dann kam auch noch ein auffälliges Ziehen in der Brust dazu. „Hm, irgendwie komisch dieses Monat“ sag ich zu meinem Mann, als sich der Zustand ein paar Tage nicht ändert. Das Problem: es war Weihnachten. Schlechter Zeitpunkt um eine offene Drogerie zu finden. Also musste ein Schwangerschaftstest warten, bis ich wieder arbeiten und in Wien war.

Das Warten hat ein Ende

Am ersten Arbeitstag nach Weihnachten war es dann soweit: ich habe mich mit zwei Schwangerschaftstests eingedeckt und wollte eigentlich bis zum nächsten Morgen warten. Bekanntlich soll man sowas ja morgens machen, damit sich über die Nachtstunden genügend Hormone im Harn sammeln können. Aber Geduld ist nicht gerade meine Stärke…

Und so hab ich nach der Arbeit den ersten Schwangerschaftstest ausgepackt und losgelegt. Noch bevor die angegebene Zeit vorüber war, war bereits ein zweiter Strich ersichtlich. Auch wenn – vor allem in Kombination mit den weiteren Anzeichen – eine Schwangerschaft nun sicher erscheinte, konnte ich es irgendwie nicht glauben. Ich tat also das einzig Logische – ich packte auch den zweiten Test aus. Diesmal einen ohne Streifen und Interpretationsspielraum. Ideal für alle, dies gerne direkt haben. Also, nochmal einen halben Liter Wasser trinken, abwarten und dann wieder drauf los pinkeln. Und da stand es dann – das Wort, das unsere Zukunft verändert: „Schwanger“. Auf das Modell mit der Wochenangabe habe ich verzichtet, soweit konnte ich es mir dann schon selbst ausrechnen…

„Ich bin schwanger“

Wow – ich bin schwanger. Auch wenn man seit Tagen damit rechnet, ist es dann doch etwas ganz Besonderes, wenn es einem vor Augen geführt wird. Was wird sich ändern? Wie wird’s mir gehen? Und sind wir der Aufgabe gewachsen? Gut, für die letzte Frage war es jetzt wohl zu spät..

Einige enge Freunde und ein Teil der Familie wurden bereits nach ein paar Tagen informiert. Und ja – ich war extrem aufgeregt. Wir verzichteten auf aufwändige und kreative Ankündigungen. Kurz und direkt wurden die künftigen Großmütter mit „Du wirst Oma“ und der Rest mit „Ich bin schwanger“ auf den neuesten Stand gebracht. Und ausnahmslos alle hatten sichtlich Freude mit der Nachricht – eine schönere Reaktion kann man sich nicht wünschen. 🙂

Das Warten geht weiter…

Auch was das Vereinbaren des Arzttermins betrifft, war der Zeitpunkt suboptimal. Merke: das nächste Mal nicht um die Weihnachtszeit feststellen, dass du schwanger bist!

Ich musste also den – sicherlich wohlverdienten – Urlaub der Frauenärztin abwarten, bevor ich einen Termin vereinbaren konnte. Der einzige Vorteil: ich kam nicht in die Verlegenheit, den Termin zu früh auszumachen. Wie oft habe ich schon gelesen, dass Frauen ohne konkrete Ergebnisse wieder vom Arzt nach Hause kamen, weil es einfach noch zu früh war um etwas zu erkennen. Ich bekam einen Termin in der 9. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann also bereits im 3. Monat schwanger. Wenn alles gut geht…

Ja, ich war etwas nervös und wollte mir nicht zu viele Gedanken machen. Fehlgeburten in diesem frühen Stadium sind häufig und werden oft erst beim Arzt diagnostiziert, da Blutungen etc ausblieben. Auch die eingeweihten Personen im Umkreis machten sich ihre Gedanken und fieberten dem Arzttermin entgegen. Zwischenzeitlich machte sich die Schwangerschaft auch körperlich schon bemerkbar. Übelkeit und Müdigkeit waren meine täglichen Begleiter – grundsätzlich ein gutes Zeichen. Arbeiten, schlafen, essen, über der Toilette hängen und noch mehr schlafen – Hallo, neuer Alltag!

Der erste Termin beim Frauenarzt

Mitte Jänner – genau an meinem Geburtstag – war es dann soweit. Der Termin war vormittags und wir nahmen uns beide frei. Die Geburtstagsglückwünsche, die in der Früh einlangten, nahm ich gar nicht richtig wahr. Wir waren beide nervös, versuchten es aber dem jeweils anderen nicht zu sehr spüren zu lassen. Gelang nicht ganz so gut, weil wir beide Hummeln im Hintern hatten, nicht ruhig sitzen konnten und dank nervöser Blase ständig einer aufs Klo rannte.

Im Wartezimmer wich die Nervosität der Aufregung – es wurden Fragen beantwortet, eine Pipi-Probe abgegeben, Blutdruck gemessen und abgewogen. Nachdem ich die letzten Wochen – wenn ich nicht gerade am Schlafen war – ständig gegessen (bei leerem Magen wurde mir sofort schlecht) und mich kaum bewegt habe, waren bereits einige Kilogramm dazugekommen. Ich nahm es gelassen zur Kenntnis.

Dann war der Moment gekommen und wir wurden aufgerufen. Plötzlich wurde aus der Aufregung wieder Nervosität. Kurze Unterhaltung mit der Ärztin und dann wurde es ernst. Eine lange Suche nach dem schlagenden Herzen blieb uns zum Glück erspart – nur kurz nach Beginn der Untersuchung wurde die Ärztin bereits fündig und uns fiel ein ganzes Gebirge vom Herzen. Alles sah gut und zeitgerecht entwickelt aus – diesen Eindruck hatte zumindest die Frauenärztin. Wir glaubten es, denn erkennen kann man als Laie bei den Ultraschalluntersuchungen kaum etwas. Wir bewunderten glücklich das kleine bohnenförmige Etwas mit schlagendem Herzen und freuten uns über jede Bewegung, die am flimmernden Bildschirm bereits jetzt schon zu erkennen war.

Auch wenn erst das Ende des dritten Monats und somit das Ende der kritischsten Zeit abzuwarten war, für den Moment waren wir zufrieden und glücklich. Ja, wir werden tatsächlich Eltern!


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