Ein gefühlter Augenaufschlag und zack – plötzlich ist ein halbes Jahr vorbei und wir haben schon wieder Mai. Was für mich bedeutet, dass in einigen Wochen die letzte schriftliche Prüfung ansteht und die Diplomarbeit abzugeben ist. Eigentlich habe ich den Laptop gerade angeworfen um an der Arbeit weiterzuschreiben. Allerdings war mir dann eher nach meinem nächsten Beitrag zumute.
In den letzten Tagen beschäftigt mich ein Thema, das mich seit vielen Jahren immer wieder „einholt“. Dieses Gefühl, dass etwas fehlt. Durch die Ausbildung habe ich in den letzten Monaten „nebenbei“ gelernt und unzählige Stunden am WIFI verbracht. Jetzt, wo das Ende in Sicht ist, überkommt mich wieder das Gefühl, dass ich nebenbei zusätzlich etwas anfangen möchte. Der eigentliche Gedanke hinter diesem Blog war ja, mich damit selbst auf dem Weg zur nebenberuflichen Selbstständigkeit zu begleiten und motivieren. Ich habe nie genau verraten worum es geht. Der Grund war jener, dass ich nicht wollte, dass mein Plan bekannt ist, weil ich nicht wusste (bzw. weiß), ob ich ihn tatsächlich umsetzen werde. Ich war zwar sehr begeistert davon, jedoch tritt eventuell gerade diese Situation ein. Ich weiß nicht, ob ich meinen Plan in die Realität umsetzen werde. Also, einen Teil davon zumindest.
Ich weiß nicht, ob mein gewähltes Thema Zukunft hat. Jedoch – wie schon beschrieben – fehlt mir etwas. Eine zusätzliche Herausforderung in meinem Leben. Es ist gar nicht so einfach herauszufinden, was das Richtige ist. Vor einigen Tagen hatte ich tatsächlich kurz den Gedanken, nach meiner Ausbildung noch einen Lehrgang dranzuhängen. Jedoch werde ich auch danach nicht zufrieden sein. Denn das ist es nicht, was ich erreichen möchte. Ich habe immer noch den Wunsch mein eigener Chef zu sein. Dafür möchte ich meinen Job nicht aufgeben, mir reicht es, wenn es eine Kleinigkeit ist, die ich zusätzlich machen kann. Etwas, das ich selbst in der Hand habe, eigene Entscheidungen treffen kann und für das ich alleine verantwortlich bin. Es gibt einige Dinge, die mich interessieren würden. Nur bin ich von keinem davon so überzeugt, dass ich den Mut aufbringe und mich ins Abenteuer stürze. Womöglich ist tatsächlich noch eine Ausbildung notwendig, um die Kenntnisse zu festigen bzw. aufzufrischen. Vielleicht habe ich danach das Gefühl, dass es reicht und ich den Schritt wagen kann.
In 10 Jahren möchte ich mehr vorweisen können als „nur“ 17 Jahr Angestellte eines Unternehmens zu sein. Bisher habe ich intern drei Wechsel hinter mich gebracht. Ganz so mutlos bin ich also doch nicht. Im Rahmen meiner Ausbildung habe ich viele Werdegänge gehört. Bei fast allen war eines gleich: Umwege. Viele beginnen nicht dort wo sie Jahre später auch noch sind. Manche wechseln so wie ich im selben Unternehmen die Abteilung. Andere wechseln das Unternehmen und viele von den Vortragenden haben sich am Ende selbstständig gemacht.
Es fühlt sich unvollständig an. Und wirkt sich auch gelegentlich auf meine Laune aus. Ich fürchte mich schon vor dem „Loch“, das auf mich zukommt, wenn in einem Monat die Ausbildung vorbei ist. Was mache ich danach Dienstag und Donnerstag nach der Arbeit? Und vor der Arbeit? Gehe ich weiterhin schwimmen? Fange ich vielleicht wirklich noch eine Ausbildung an? Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die drei Wochen Urlaub, die ich mir heuer erstmals gönne. Ich habe zwar noch keinen Plan wie ich ihn verbringen werde – aber ich freu mich drauf. Meine Notlösung: vormittags Sport, nachmittags Freibad, abends Fußball-EM. Das klingt nicht all zu spannend, aber es beruhigt mich, dass ich einen Notfallplan habe. 🙂
Sobald ich das Richtige für mich gefunden habe lasse ich es euch wissen. Vorschläge werden gerne entgegengenommen. 🙂