
Am Wochenende war es wieder so weit. Wie schon im Vorjahr fand auch heuer die Ideenwelt in der Messe Wien statt. Der Nationalfeiertag war somit seit Wochen mit dem Besuch der Messe verplant. Dieses Jahr gab es für den Vorkaufspreis von 9 Euro nicht nur zwei Messen zu sehen (Ideenwelt und Modellbaumesse), sondern gleich drei. Erstmals fand auch das Winteropening statt.
Für mich als Anti-Wintersportler eigentlich untypisch, dass ich diese Messe besuche. Bis auf Eislaufen betreibe ich aktiv keinen Wintersport (abgesehen von Eisbreakdance – das ist diese Sportart, die spontan entsteht, wenn man im Winter auf der Straße ausrutscht und versucht sich auf den Beinen zu halten) und bin auch im TV nur am Schispringen/-fliegen interessiert. Ja, ich bin tatsächlich Österreicher…
Aber nachdem es im Preis inkludiert war habe ich die Möglichkeit genutzt und mir die Messe angesehen. Da wir Punkt neun in der Halle standen waren viele Stände erst am Öffnen. Interessiert bin ich eine Runde gegangen und hatte eine Stunde später kiloweise Werbematerial sowie ein Probeabo für eine Tageszeitung in der Tasche und an gefühlten 20 Gewinnspielen teilgenommen. Ich weiß allerdings noch nicht ob ich mich freuen soll, wenn ich tatsächlich einen Winter-Kurzurlaub für eines unserer Schigebiete gewinnen sollte…
Danach ging es schnellen Schrittes durch die Hallen der Modellbaumesse zum eigentlichen Objekt der Begierde. Die Ideenwelt hatte wie im Vorjahr eine halbe Halle. Auch der Aufbau war ähnlich zum Vorjahr. Im vorderen Bereich die Stände und der „Shop“ (kleiner Bereich mit Wühlkisten – ideal für Schnäppchenjäger; Platzangst sollte man allerdings keine haben – ziemliches Gedränge), im hinteren Bereich das Kunsthandwerk.
Perlen, Stoffe, Farben, Nähmaschinen, Stempel, Pinsel, Scheren und vieles mehr lassen das Hobbybastlerherz höher schlagen. Bei vielen Ständen gibt es Tische, an denen die Besucher selbst Hand anlegen und basteln können. Das ist vor allem für Kinder interessant. Wichtig: den Kindern nicht das schöne Sonntagsgewand anziehen – Kleckergefahr! Für Besucher wie mich, die lieber nur schauen, gibt es auch an einigen Ständen Verkäufer, die vorzeigen, wie die Produkte funktionieren und was man damit machen kann.
Sehr begeistert war ich vom Stand mit den Holzpuzzles, der Dame, die Gänseeier verzierte und von dem kleinen Stand, der – warum auch immer – ein Spiel zur Förderung der räumlichen Vorstellungskraft von Kindern und zusätzlich Zauberstifte verkaufte. Ich persönlich fand die Kombination etwas schräg, aber das Spiel faszinierte mich so sehr, dass ich den einzigen Kauf des Tages tätigte und dem freundlichen Verkäufer dabei half, seine Umsatzbilanz aufzubessern. Kaum daheim angekommen habe ich das Spiel auch gleich aufgebaut und musste feststellen, dass es gar nicht so einfach ist. Ich hab es dann aber doch geschafft und erfreute mich schließlich an dem kleinen Traktor, der jetzt quer über meinen Küchentisch im Kreis fährt. 🙂
Mein persönliches Highlight war – wie auch im Vorjahr – der Kunsthandwerk-Bereich. Selbstgemachter Schmuck (die Ohrringe von www.grenzenlos-kreativ.at sind zum Verlieben), Schnitzkunst vom Feinsten, handgemachte Weihnachtskrippen und vieles mehr lassen mich jedes Mal wieder staunen.
Leider gab es auch auf dieser Messe den ein oder anderen Stand, der nicht ganz ins Programm passte. Es freut mich zwar, dass es Reibeisen in Form von Tellern gibt, die sogar Muskatnüsse mit Leichtigkeit zerkleinern, diese haben aber bei der Ideenwelt nichts verloren.
Unerwartet habe ich sogar eine Lektion in Sachen Marketing gelernt! Es gibt Menschen, denen sofort ins Auge sticht, wenn etwas nicht zentriert ausgerichtet oder schief ist. Dann gibt’s welche, denen am ersten Blick auffällt, wenn eine Berechnung falsch ist. Menschen, die die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wenn jemand das falsche T-Shirt zur falschen Hose trägt. Und dann gibt’s noch welche wie mich, denen auf den ersten Blick Tipp- und Schreibfehler auffallen. Ich bin sicher kein Perfektionist, aber ich denke, wenn man mit Werbematerial auf einer Messe vertreten ist, dürfen keine Tippfehler in den Prospekten und auf den Visitenkarten zu finden sein. Abgesehen davon, dass es absolut ärgerlich ist, wenn man zB 500 Stück Prospekte drucken lässt und dann Tippfehler vorhanden sind. Ich weiß heute (zwei Tage später) gar nicht mehr um welche Werbung es ging, ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ein Buchstabe auf der Rückseite des Prospektes gefehlt hat – das sollte nicht der Sinn und Zweck von Werbematerial sein.
Alles in Allem war es ein interessanter Aufenthalt. Der Besucheransturm war trotz Feiertag halbwegs erträglich und das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen – die Messe wird im kommenden Jahr sicher wieder ein Fixtermin für mich. Mein Tipp: Karte vorab online kaufen! Erspart Wartezeiten vor Ort und ist etwas günstiger.